Datentyp: Numerische Daten
Numerische Daten beschreiben in der Chemie die häufigsten Molekül-
und Reaktions-Eigenschaften. Die Qualität der Daten und das Verständnis
des Inhalts sind somit von großer Relevanz. Unzuverlässige numerische
Daten können Entscheidungsprozeße daher in eine falsche Richtung
lenken.
Wissenschaftliche numerische Daten können fünf Bereiche zugeordnet
werden:
- Quantitative Natur der numerischen Daten:
Numerische Daten müssen in Datenbanken gespeichert bzw. mit Datenanalyse-Software
behandelt werden können. Das beinhaltet, daß die Daten z.B. für
Berechnungen (Runden, Abweichungen, etc.) oder zum Datenvergleich genutzt
werden können.
- Komplexität - Vielschichtigkeit:
Das Hauptproblem welches die Komplexität numerischer Daten betrifft,
ist die Verbindung der Daten mit Einheiten. Einheiten müssen ermittelt
werden und in andere Einheiten überführbar sein.
- Multivarianz:
Viele Werte hängen von verschiedenen, anderen Variablen ab, z.B. die
Moleküleigenschaften von den Meßbedingungen, etc.
- Signifikanzniveau:
Bei quantitativen Daten muß auch die statistische Bedeutung berücksichtigt
werden. Ein Wert kann das Resultat einer einzelnen Messung oder Berechnung
sein bzw. ein statistisches Ergebnis aus einer großen Anzahl an Meßergebnissen.
- Graphischer Einfluß:
Die meisten Datenanalysen werden mittlerweile mit der Hilfe von Visualisierungstools
durchgeführt. Es ist daher sehr wichtig, für die unterschiedlichen
numerischen Datentypen grafische Modelle zu erstellen.
Numerische Datenwerte
In Bezug auf molekulare Eigenschaften können wir zwischen zwei Arten von
numerischen Datenwerten unterscheiden: deterministische und vorhergesagte.
Deterministische Eigenschaften - die sich nicht verändern - sind viele
molekulare Deskriptoren wie z.B. Molekülgewicht, Anwesenheit bestimmter
Atome, Gruppen oder Ringe, etc.. Vorhergesagte Daten sind meist Eigenschaften
die experimentell bestimmt werden (z.B. Dichte, pks,
etc.) und die erheblich von den Meßbedingungen (z.B. Temperatur,
Druck, chemische Bedingungen, Art der Meßgeräte, etc.) abhängig
sind.
© Prof. Dr. J. Gasteiger, Dr. Th. Engel, CCC Univ. Erlangen, Wed Apr 7 12:05:55 2004 GMT
BMBF-Leitprojekt Vernetztes Studium - Chemie
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